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Lisa und das magische Drachenland
(Ein Märchen aus der Zauberwelt)
Es war ein strahlender Morgen, und die Sonne kitzelte die Wipfel der Bäume mit ihren goldenen Strahlen. Im kleinen Dorf Lichterhain sprang Lisa, ein aufgewecktes Mädchen mit funkelnden Augen und einer Vorliebe für Abenteuer, aus ihrem Bett. Heute war kein gewöhnlicher Tag – sie wusste, dass etwas Besonderes auf sie wartete, auch wenn sie noch nicht wusste, was.
Lisa zog sich schnell an, schnappte sich ihr Lieblingsbuch mit Geschichten über Drachen und Magie, und lief in den nahen Wald, der sich wie ein schützender Mantel um ihr Dorf legte. Ihre Eltern sagten oft: „Lisa, sei vorsichtig im Wald. Dort passieren manchmal merkwürdige Dinge.“ Doch Lisa liebte den Wald und fürchtete sich vor nichts.
Während sie auf einem Baumstamm saß und in ihrem Buch blätterte, fiel ihr plötzlich ein seltsames Glitzern zwischen den Wurzeln einer alten Eiche auf. Neugierig stand sie auf und ging näher. Dort lag ein Amulett, rund und golden, mit einem roten Edelstein in der Mitte, der wie ein kleines Feuer loderte.
„Wie wunderschön!“, flüsterte Lisa und hob das Amulett vorsichtig auf. Kaum hatte sie es berührt, hörte sie ein leises Poltern, gefolgt von einem schrillen „Aaaaaaah!“. Ein kleiner, feuerroter Drache purzelte aus einem Busch direkt vor ihre Füße. Der Drache schüttelte sich, stellte sich auf und schaute Lisa mit großen, glitzernden Augen an.
„Hallo! Ich bin Flamme, dein Begleiter“, verkündete er stolz und streckte die Brust heraus, die leicht rauchte. „Du hast das Amulett gefunden, und das bedeutet, du bist die Auserwählte. Wir müssen ins Drachenland, und zwar sofort!“
„Ins Drachenland?“, fragte Lisa ungläubig und kicherte. „Ist das ein Scherz?“
„Ganz und gar nicht!“, erwiderte Flamme empört. „Heute findet der große Zauberwettbewerb statt, und du bist unsere Hoffnung, ihn zu gewinnen. Na los, steig auf!“
Bevor Lisa protestieren konnte, hatte Flamme sich auf die Hinterbeine gestellt und lud sie ein, auf seinen Rücken zu klettern. Sie zögerte, aber ihre Neugier gewann. Vorsichtig kletterte sie auf den kleinen Drachen, der sofort mit einem lauten „Huuuuiiii!“ in die Luft schoss.
Der Flug war aufregend. Lisa hielt sich an Flamme fest, während sie über Wälder, Flüsse und Berge hinwegflogen. Schließlich tauchte am Horizont eine bunte, schimmernde Welt auf – das Drachenland. Es war, als wäre Lisas Lieblingsbuch lebendig geworden: leuchtende Blumen, die nach Zuckerwatte rochen, funkelnde Wasserfälle, in denen Regenbogenfische sprangen, und überall Drachen in allen Formen und Farben.
Der große Zauberwettbewerb
Lisa landete mit Flamme auf einem weichen Moosbett, das so flauschig war, dass es wie ein riesiges Kissen wirkte. Vor ihnen erstreckte sich ein prächtiger Platz, auf dem sich Drachen und magische Wesen versammelt hatten. In der Mitte stand ein großer, gläserner Turm, in dem der weise Drachenälteste wohnte.
„Willkommen, Lisa!“, rief der Drachenälteste mit einer tiefen, aber freundlichen Stimme. „Wir haben auf dich gewartet. Der Wettbewerb beginnt bald, und du wirst gegen die besten jungen Zauberer des Drachenlandes antreten. Aber keine Sorge – Flamme wird dir zur Seite stehen.“
Lisa spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie war aufgeregt, aber auch ein bisschen nervös. Flamme stupste sie an. „Keine Angst, du bist die Beste! Außerdem bin ich hier, um dir zu helfen.“
Die Aufgaben wurden erklärt: Es gab drei Prüfungen, bei denen Mut, Geschick und Magie gefragt waren.
Die erste Prüfung: Einhornreiten
Die erste Aufgabe bestand darin, ein schillerndes Einhorn zu reiten und dabei funkelnde Sterne einzusammeln, die in der Luft schwebten. Lisa begegnete einem majestätischen Einhorn namens Glitzerflocke, das sie freundlich mit seiner warmen Schnauze anstupste.
„Bereit, Lisa?“, fragte Glitzerflocke mit einer klaren Stimme.
„Ich glaube schon“, antwortete Lisa und kletterte vorsichtig auf seinen Rücken.
Das Einhorn galoppierte los, schneller als der Wind, während die Sterne wie funkelnde Glühwürmchen um sie herumtanzten. Lisa griff nach ihnen, lachte laut und fühlte sich frei wie nie zuvor. Am Ende der Prüfung hatte sie mehr Sterne gesammelt als alle anderen Teilnehmer.
Die zweite Prüfung: Der Lachtrank
Die zweite Aufgabe war kniffliger. Lisa musste einen Zaubertrank brauen, der alle zum Lachen brachte. In einer großen Halle standen Tische mit verschiedenen Zutaten: schimmernde Beeren, sprudelnde Flüssigkeiten, glitzernder Staub und sogar singende Pilze.
Flamme flüsterte ihr Tipps zu: „Nimm die kichernden Zuckerbohnen und mische sie mit dem sprudelnden Regenbogenwasser. Und vergiss nicht die Prise Feenstaub!“
Lisa folgte den Anweisungen, und nach einigem Rühren und Blubbern war der Trank fertig. Als die Jury ihn probierte, brach sie in schallendes Gelächter aus. Sogar der ernste Drachenälteste konnte nicht anders, als Tränen vor Lachen zu vergießen.
Die dritte Prüfung: Die Rätsel der Feen
Die letzte Prüfung war eine echte Herausforderung. Lisa wurde von kichernden Feen in einen magischen Wald geführt, wo sie knifflige Rätsel lösen musste, um weiterzukommen. Die Feen flatterten um sie herum und stellten ihr Aufgaben wie:
„Was hat keine Flügel, kann aber fliegen?“ (Die Antwort: Zeit.)
Lisa dachte scharf nach und löste ein Rätsel nach dem anderen. Die Feen waren beeindruckt von ihrem Scharfsinn und ließen sie weiterziehen.
Der große Sieg
Nach der letzten Prüfung versammelten sich alle Teilnehmer und Zuschauer auf dem großen Platz. Der Drachenälteste trat nach vorne und sprach: „Der Zauberwettbewerb war ein Erfolg, und alle Teilnehmer haben Großartiges geleistet. Doch nur eine Person hat in allen Prüfungen geglänzt.“
Er machte eine Pause, bevor er laut verkündete: „Die Gewinnerin ist... Lisa!“
Die Menge brach in Jubel aus. Lisa fühlte, wie Flamme vor Freude in die Luft sprang. Der Drachenälteste überreichte ihr eine goldene Krone, die im Sonnenlicht glitzerte. „Lisa, du hast nicht nur Mut und Geschick gezeigt, sondern auch ein großes Herz. Du bist eine wahre Zauberin.“
Ein unvergessliches Abenteuer
Lisa verabschiedete sich von ihren neuen Freunden und versprach, sie bald wieder zu besuchen. Als sie mit Flamme zurück in ihr Dorf flog, wusste sie, dass sie etwas ganz Besonderes erlebt hatte. Das Amulett, das immer noch um ihren Hals hing, würde sie an dieses Abenteuer erinnern und ihr die Tür zu weiteren magischen Reisen öffnen.
Von diesem Tag an träumte Lisa jede Nacht von Drachen, Einhörnern und dem glitzernden Drachenland. Und wer weiß – vielleicht wartet das nächste Abenteuer schon hinter der nächsten Ecke.
Ende




Das Vermächtnis des Hüters von Sonnenfels
Die Stadt Sonnenfels war eine Stadt wie jede andere – zumindest schien es auf den ersten Blick so. Doch die Menschen, die hier lebten, kannten eine andere Geschichte, eine, die sie nur flüsternd und hinter verschlossenen Türen erzählten. In Sonnenfels gab es einen Hüter, eine anonyme, männliche Gestalt, die seit vielen Jahren über die Stadt wachte und sie in den Momenten größter Not beschützte.
Dieser Hüter, so hieß es, war ein Mann, der nie seinen Namen nannte und stets im Verborgenen blieb. Niemand wusste genau, wer er war oder woher er kam, aber alle spürten seinen Einfluss. Man nannte ihn nur „den Hüter von Sonnenfels“. Er war es, der in schweren Zeiten wie durch ein unsichtbares Band die Menschen zusammenführte, Trost spendete und denjenigen beistand, die Hilfe brauchten. Doch jetzt, so erzählte man sich, würde er bald verschwinden – und es gäbe keinen Nachfolger.
An einem späten Abend trafen sich einige der Bewohner von Sonnenfels in einer kleinen, versteckten Bar, um genau darüber zu sprechen. Sie saßen im schummrigen Licht und schauten einander nervös an, während die Last des bevorstehenden Verlustes über ihnen hing.
„Was sollen wir ohne ihn machen?“ fragte Karl, ein Mann in mittleren Jahren mit grauen Schläfen und einer ernsten Miene. „Er hat uns alle immer beschützt, auch wenn wir ihn nie gesehen haben. Ohne den Hüter… ich weiß nicht, wie Sonnenfels weiterleben soll.“
„Vielleicht müssen wir uns jetzt einfach selbst helfen,“ murmelte Anna, eine Lehrerin, die schon seit vielen Jahren in der Stadt lebte. „Wir sind doch auch ohne ihn stark.“
Doch Lydia, eine ältere Frau, schüttelte den Kopf und schnaubte leise. „Anna, das sagst du nur, weil du jung bist. Du hast keine Ahnung, was dieser Hüter für uns getan hat. Als mein Mann krank war und ich dachte, ich könne das alles nicht mehr ertragen, war da plötzlich diese Hilfe – wie aus dem Nichts. Jemand zahlte seine Medikamente, jemand sorgte dafür, dass wir warmes Essen hatten. Er war es. Der Hüter. Ich habe keine Ahnung, wie er es gemacht hat, aber er hat es getan.“
Ein leises Murmeln ging durch die Gruppe, jeder erinnerte sich an ähnliche Momente, in denen er oder sie Hilfe bekommen hatte, ohne je zu wissen, von wem.
Ein junger Mann namens Max, der neu in der Stadt war und die Legende des Hüters kaum kannte, lehnte sich nach vorne. „Aber warum gibt es keinen Nachfolger? Hat er denn niemanden, den er in seine Geheimnisse einweihen kann?“
Karl sah ihn an und seufzte. „Wir wissen es nicht, Max. Niemand kennt ihn, niemand weiß, wer er ist. Vielleicht ist er nur ein alter Mann, der seine Aufgabe in dieser Stadt erfüllt hat und nun geht.“
„Vielleicht hat er uns beobachtet, wie wir selbst zusammenfinden, und beschlossen, dass es Zeit ist, loszulassen,“ fügte Anna nachdenklich hinzu. „Vielleicht ist das sein Geschenk an uns – dass wir lernen, ohne ihn auszukommen.“
Doch Lydia sah sie an, die Stirn in Falten gelegt. „Und was, wenn wir das nicht schaffen? Was, wenn wir uns ohne ihn verlieren? Er war immer da, er hat uns zusammengeführt, auch wenn wir das selbst nicht gemerkt haben.“
„Was, wenn er gar nicht gehen will?“ unterbrach plötzlich eine tiefe, raue Stimme aus der Ecke des Raumes. Es war ein älterer Mann, der bisher schweigend zugehört hatte und dessen Gesicht im Schatten verborgen war. „Vielleicht ist es nicht seine Entscheidung.“
Die Anwesenden verstummten, und eine bedrückende Stille legte sich über den Raum. „Wie meinst du das?“ fragte Karl, die Augen misstrauisch zusammengekniffen.
Der Mann trat ins Licht, und es war, als würde seine Anwesenheit den Raum füllen. „Vielleicht,“ begann er langsam, „ist der Hüter gebunden an das, was wir ihm geben. Wenn wir ihn vergessen, dann verblasst er. Wenn wir uns nur auf ihn verlassen, verliert er seine Kraft.“
Anna runzelte die Stirn. „Was soll das heißen? Sollen wir ihm etwa die Schuld geben? Er hat uns geholfen.“
Der alte Mann nickte langsam. „Ja, das hat er. Aber vielleicht hat er uns nur den Weg gezeigt, den wir selbst gehen müssen. Vielleicht hat der Hüter das Licht für uns gehalten, und jetzt müssen wir lernen, dieses Licht selbst in unseren Herzen zu tragen.“
Ein leises Einverständnis ging durch die Runde, als die Worte des alten Mannes sanken und ihre Wirkung entfalteten.
Lydia räusperte sich, ihre Stimme unsicher. „Aber… wie machen wir das? Wie werden wir das Licht des Hüters tragen?“
Karl nickte zustimmend. „Und wie können wir sicher sein, dass er noch bei uns ist, wenn wir ihn nie gesehen haben?“
„Vielleicht,“ sagte der alte Mann, „müssen wir das nicht wissen. Vielleicht müssen wir nur in Erinnerung behalten, dass es ihn gab. Dass jemand da war, der immer an uns geglaubt hat.“
In diesem Moment wurde die Bar von einem sanften, warmen Licht erfüllt, als die Lichter sich auf geheimnisvolle Weise verstärkten. Ein seltsamer Frieden legte sich über die Gruppe, und jeder spürte eine Wärme, die aus ihrem Inneren kam.
„Vielleicht,“ flüsterte Anna leise, „war der Hüter nie nur eine Person. Vielleicht ist er der Glaube, dass wir füreinander da sind, wenn es darauf ankommt.“
Karl legte Lydia beruhigend die Hand auf die Schulter. „Vielleicht ist es das, was wir brauchen – einander zu vertrauen und zu wissen, dass wir nie wirklich allein sind.“
Die Anwesenden schwiegen, jeder in Gedanken versunken, während die Geschichte des Hüters von Sonnenfels in ihrem Herzen lebendig blieb, ein stilles Versprechen, das sie nun selbst an die nächste Generation weitergeben würden.
Viel Freude und Hoffnung für die nächsten Folge!!!
Copyright:
HEDDMS
November 2024