Dieser Artikel entstand durch die Anregung eines geschätzten Schulfreundes, der in einem persönlichen Gespräch die zunehmende Egozentriertheit in der Gesellschaft thematisierte. Seine Gedanken haben zu der Frage inspiriert, ob weniger Egoismus nicht der Schlüssel zu einem besseren Miteinander sein könnte.

Egoismus in unserer Gesellschaft:

Ist weniger Egoismus der Schlüssel zu mehr Zusammenhalt?
In den letzten Jahren wird zunehmend diskutiert, ob Egoismus in unserer Gesellschaft auf dem Vormarsch ist. Beobachtungen aus dem Alltag und wissenschaftliche Studien legen nahe, dass die Selbstzentrierung vieler Menschen gestiegen ist – eine Entwicklung, die sowohl persönliche Beziehungen als auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinflussen könnte. Doch wie ausgeprägt ist dieses Phänomen wirklich, und wäre weniger Egoismus nicht besser für uns alle?

Egoismus:

Ein gesellschaftliches Phänomen?
Egoismus ist per Definition die Bevorzugung eigener Interessen gegenüber denen anderer. Historisch betrachtet war ein gewisses Maß an Egoismus überlebenswichtig. Doch in einer modernen Gesellschaft, die von gegenseitiger Abhängigkeit geprägt ist, stellt sich die Frage, wann Egoismus zu einer Belastung wird.

Eine Analyse von Sprachdaten in den USA zeigt eine Verschiebung hin zu mehr Ich-Bezogenheit. So wurde das Wort „Ich“ zwischen 1960 und 2008 deutlich häufiger verwendet, während das Wort „Wir“ immer seltener vorkam. Dies könnte darauf hindeuten, dass Individualismus verstärkt in den Fokus rückt.

Die Zahlen sprechen für sich
28 % der Deutschen empfinden laut einer Umfrage aus dem Jahr 2021 ihre Mitmenschen als egoistisch.
57 % glauben, dass diese Tendenz in den letzten Jahren zugenommen hat.
84 % sind der Meinung, dass es in der Gesellschaft mehr Zusammenhalt geben sollte.
Besonders Krisenzeiten wie die Corona-Pandemie haben die Spannungen verstärkt. Die Sorge, dass sich die Gesellschaft weiter individualisiert, teilen laut Statista über 50 % der Befragten.

Psychologische Einschätzung:

Warum sind wir egoistisch?
Laut der Sozialpsychologie ist Egoismus ein natürlicher Mechanismus, der aus dem Wunsch nach Sicherheit und Selbsterhaltung resultiert. Doch übermäßiger Egoismus kann negative Folgen haben, wie Einsamkeit oder den Verlust sozialer Bindungen.

Dr. Michael Tomasello, ein renommierter Psychologe, erklärt, dass Menschen von Natur aus sowohl egoistische als auch kooperative Tendenzen haben. „Unsere Fähigkeit zur Zusammenarbeit ist es, die uns als Spezies erfolgreich gemacht hat“, sagt er. Ein Gleichgewicht zwischen Selbstfürsorge und Empathie sei daher entscheidend.

Ein Blick auf mögliche Lösungen
Der Wunsch nach mehr Solidarität wird von vielen Menschen geteilt. Maßnahmen wie die Förderung von Gemeinschaftsprojekten, Bildungsprogramme zur Stärkung von Empathie oder die Wertschätzung ehrenamtlicher Arbeit könnten helfen, egoistische Tendenzen zu mindern.

Ist weniger Egoismus die Lösung?
Es stellt sich die Frage, ob wir durch weniger Egoismus nicht mehr erreichen könnten – für uns selbst und die Gemeinschaft. Wenn Menschen häufiger zusammenarbeiten und Rücksicht nehmen, könnten viele Herausforderungen unserer Zeit, wie Klimaschutz oder soziale Ungerechtigkeit, effektiver angegangen werden.

 

Quellen:

 

Statista: Sorge vor egoistischerer Gesellschaft

hogn.de: Analyse zur Nutzung von "Ich" und "Wir"


Hinweis: Dieser Artikel wurde unter Einhaltung journalistischer Standards verfasst. Er basiert auf öffentlich zugänglichen Quellen und verfolgt keine diffamierenden oder diskriminierenden Absichten. Ziel ist es, zur sachlichen Debatte beizutragen und Denkanstöße zu geben.

Egoismus in der Gesellschaft: Eine persönliche Einschätzung, die falsch sein könnte

In den letzten Jahren scheint es mir, als würde der Egoismus in unserer Gesellschaft zunehmen. Menschen wirken oft selbstzentrierter, weniger bereit, Rücksicht zu nehmen, und stärker darauf bedacht, ihre eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Doch ist das wirklich so – oder täuscht mein Eindruck? Diese Einschätzung basiert auf persönlichen Beobachtungen, und ich bin mir bewusst, dass ich damit falsch liegen könnte. Dennoch möchte ich meine Gedanken und mögliche Gründe für diesen scheinbaren Trend teilen.

Ist Egoismus ein neues Phänomen?

Egoismus an sich ist nichts Neues. Schon immer haben Menschen ihre eigenen Interessen verfolgt – eine natürliche Eigenschaft, die oft überlebenswichtig war. Aber es fühlt sich so an, als hätte sich diese Eigenschaft in den letzten Jahrzehnten verstärkt. Warum? Eine mögliche Ursache könnten die sozialen und medialen Veränderungen der letzten Jahre sein.

Die Rolle der sozialen Medien

Soziale Medien wie Instagram, Facebook und TikTok haben unsere Art zu kommunizieren und uns selbst darzustellen drastisch verändert. Sie belohnen Selbstdarstellung: Posts, die Aufmerksamkeit erregen, Likes generieren oder Diskussionen anstoßen, werden bevorzugt. Diese Mechanismen können dazu führen, dass Menschen zunehmend in den Fokus ihrer eigenen „Marke“ geraten und weniger darauf achten, wie sie auf andere wirken.

Auch das Gefühl, ständig mithalten zu müssen – sei es mit dem perfekten Urlaubsfoto oder der idealen Karriere – kann eine Ich-zentrierte Denkweise fördern. Plattformen betonen die individuelle Leistung und vernachlässigen oft Werte wie Gemeinschaft oder gegenseitige Unterstützung.

Konsumkultur und Individualismus

Ein weiterer Punkt, der meinen Eindruck des steigenden Egoismus stützen könnte, ist die Konsumkultur. Werbung und Medien suggerieren, dass Glück und Erfolg oft das Ergebnis individuellen Handelns sind. Das Narrativ des „Selbstmachers“ – jemand, der sich allein durchsetzt – wird stark romantisiert. Gleichzeitig verlieren traditionelle Werte wie gemeinschaftliche Unterstützung, die in Großfamilien oder Nachbarschaften früher oft selbstverständlich waren, an Bedeutung.

Krisen und Unsicherheit

In Krisenzeiten, wie zuletzt während der Corona-Pandemie, tendieren Menschen dazu, sich stärker auf sich selbst zu konzentrieren. Es ist eine natürliche Reaktion auf Unsicherheit. Dennoch könnten diese Momente das Gefühl verstärken, dass jeder nur noch für sich selbst kämpft.

Meine Unsicherheit: Bin ich zu kritisch?

Obwohl ich diese Punkte als mögliche Gründe für zunehmenden Egoismus sehe, bleibt eine Unsicherheit: Vielleicht täuscht mich mein Eindruck. Vielleicht gibt es genauso viele Beispiele für Mitgefühl und Gemeinschaft, die ich einfach nicht wahrnehme. Es könnte sein, dass meine Wahrnehmung durch die mediale Berichterstattung verzerrt ist, die oft Konflikte und Negativität betont.

Die Frage, die bleibt

Trotz meiner Skepsis gegenüber meinem eigenen Eindruck bleibt die Frage: Wäre eine Welt mit weniger Egoismus nicht besser? Wenn wir mehr Rücksicht aufeinander nehmen, häufiger kooperieren und uns gegenseitig unterstützen, könnten wir viele gesellschaftliche Herausforderungen besser bewältigen.


Quellen:

  1. hogn.de: Analyse zur Nutzung von "Ich" und "Wir"
  2. Statista: Sorge vor egoistischerer Gesellschaft
  3. BAT-Stiftung: Kein Platz für Egoismus?

Mein Dank gilt meinem geschätzten Schulfreund, der mit seiner klugen Beobachtung über Egoismus in der Gesellschaft den Anstoß zu diesem Artikel gegeben hat. Seine Gedanken haben mich inspiriert, tiefer über dieses Thema nachzudenken und es kritisch zu hinterfragen.

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